Malle: “Kärnten muss mehr Energie in den Kampf gegen Drogensucht stecken!“

Landtag behandelt Tätigkeitsbericht der Kärntner Drogenprävention. Für ÖVP-Clubobmann Markus Malle wird in der Prävention von Sucht zu wenig getan. 

 Der Tätigkeitsbericht der Prävention und Suchtkoordination des Landes zeichnet ein klares Bild: Von den knapp fünf Millionen Euro an Budget fließen nur 11 Prozent in die Suchtprävention, der Rest geht für Behandlung und Therapie von Abhängigen auf. Deshalb sagt Malle klar: „Es müssen mehr als 11 Prozent der Geldmittel in Präventionsmaßnahmen fließen – wir müssen junge Menschen erreichen, bevor es zu spät ist, und manche bereits einer Sucht verfallen sind.“ 

Prävention in nicht einmal 2 Prozent der Klassen
Sieht man sich die Workshops für Kärntner Schüler an, fällt auf, dass im Jahr 2022 nur 41 davon abgehalten werden – bei etwa 2.400 Schulklassen ohne Volksschulen erreicht man nicht einmal zwei Prozent der Klassen. „Das ist viel zu wenig“ kritisiert Malle weiter. Er erwartet sich auch deutlich mehr Engagement in den Bildungseinrichtungen, es sollen mehr nachvollziehbare Präventionsmaßnahmen gesetzt werden. Malle: „Die Zeit des Wegduckens muss vorbei sein!“ 

Drogenlenker bleiben oft unentdeckt
Großen Handlungsbedarf sieht Malle im Straßenverkehr. Immer mehr Drogenlenker werden aus dem Verkehr gezogen. 2022 waren es 199 – fast doppelt so viele, wie im Jahr davor. Heuer hat die Polizei im ersten Halbjahr schon 123 Drogenlenker ertappt. Kärnten steuert also auf einen neuen Negativ-Rekord zu. Man muss aber befürchten, dass viele Drogenlenker nicht entdeckt werden. Der Grund: Oft ist kein Amtsarzt verfügbar, um einen etwaigen Drogeneinfluss zu bestätigen. Keinesfalls will Malle diesen Umstand achselzuckend zur Kenntnis nehmen. Seine Forderung: „Die Landesregierung hat dafür zu sorgen, dass zeitlich und räumlich ausreichend Amtsärzte zur Verfügung stehen, damit bei Verkehrskontrollen verlässlich auch ein Drogeneinfluss des Lenkers untersucht werden kann.“ Gemeinsam mit den ÖVP-Abgeordneten hat Malle einen Antrag eingebracht, der nun auch im Gesundheitsausschuss des Landtages behandelt wird. 

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