Unwetter-Schäden versichern: Es muss etwas passieren!

Experten im ÖVP-Landtagsclub einig: Immer heftigere Unwetter und steigende Schäden machen eine Versicherungslösung für Betroffene unumgänglich. Nur so bestehe Rechtsanspruch auf Abgeltung des Schadens. 

Die enormen Schäden nach den Unwettern im Sommer machte ÖVP-Clubobmann Markus Malle zum Thema des Clubgesprächs im ÖVP-Landtagsclub. Als Gäste begrüßte er Franz Ahm, WK-Fachgruppenobmann der Versicherungsmakler, und Kurt Tschemernjak, Vorstandsdirektor der Kärntner Landesversicherung. „Viele stehen nach einer Katastrophe vor den Trümmern ihres Lebenswerks“, so Malle. „Wir müssen einen Weg finden, wie diese Schäden abgedeckt werden können.“ Im ersten Schritt wurde ein Dringlichkeitsantrag der ÖVP dazu angenommen. „Konkret sollen Katastrophenschäden über eine zusätzliche Deckung in der Feuerversicherung abgedeckt sein. Das ist eine Versicherungslösung, die möglichst breit, solidarisch und leistbar ist”, so Malle weiter.

„Konkret sollen Katastrophenschäden über eine zusätzliche Deckung in der Feuerversicherung abgedeckt sein. Das ist eine Versicherungslösung, die möglichst breit, solidarisch und leistbar ist.“ Clubbmann Markus Malle

Landesrat Martin Gruber pflichtete in seiner Begrüßung bei. „Im Gegendtal hat das Unwetters Schäden von 20 Millionen Euro an Straßen, Brücken und Wegen in nur zweieinhalb Stunden versursacht“, berichtete Gruber. „Dieses Ausmaß habe ich so konzentriert noch nie gesehen.“ Dazu komme die Betroffenheit der Bevölkerung. „Da war Schlamm im zweiten Stock ihrer Häuser“, schilderte Gruber. „Die Menschen arbeiten ihr Leben lang für ein Eigenheim und müssen nach einem Unwetter noch einmal dieselbe Summe in die Hand nehmen.“ Hier müsse die Politik an Lösungen arbeiten.

Dass über Versicherungen vieles abgedeckt werden könne, aber aus gesetzlichen Gründen eben nicht Vermurungen und Überschwemmungen, erklärten Ahm und Tschemernjak als Versicherungsexperten. „In der öffentlichen Debatte wird dann kritisiert, dass nur ein Bruchteil der Schäden abgegolten wird“, so Ahm. Tschemernjak ergänzte: „Treffen hat die Schwachstelle im System aufgezeigt; wir müssen uns der Herausforderung stellen.“

In anderen Ländern gebe es bereits Modelle für eine Versicherungslösung. Deshalb: „Spezialisten sollen mögliche Modelle für Österreich auf den Tisch legen“, plädierte Tschemernjak. „Ziel muss es sein“, so Ahm, „den Topf so gut zu füllen, dass Betroffene ihre Schäden ersetzt bekommen.“ Einig waren sich die Experten, dass es eine Lösung über Versicherungen braucht. „Sie bietet Rechtsanspruch und die Abgeltung des Neu- statt des Zeitwerts“, so die Vorteile.

Der Nachteil der Versicherungslösung: „Sie wird etwas kosten“, so Ahm. Klar sei also, dass auch Versicherte einen Beitrag leisten müssen – je mehr Versicherte, desto geringer die Kosten für den Einzelnen. Dazu komme, dass man die Situation in bestehenden Gebäuden in gefährdeten Gebieten bewerten muss, „und“, so Tschemernjak, „es wird auch Vorsorgemaßnahmen der Eigentümer gegen Unwetter-Schäden an ihren Häusern geben müssen“.

Das Wichtigste für die Experten ist aber eine konstruktive Debatte in der Politik für eine Gesetzesänderung auf Bundesebene. „Wir führen bereits Gespräche“, sagte Malle. „Ich verspreche, wir werden in dieser Sache nicht locker lassen – es muss etwas passieren.“

 

 

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